| Veranstaltung: | Mitgliederversammlung 11. Dezember 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 10. Anträge aus dem Kreisverband |
| Antragsteller*in: | Antonia Groß (KV Leipzig) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 08.12.2025, 13:40 |
A6: Ein Vielfaltsstatut für den Kreisverband Leipzig
Antragstext
Der Kreisverband Bündnis 90/ Die Grünen beschließt:
Der Kreisvorstand wird beauftragt, im Verlaufe des Jahres 2026 ein
Vielfaltsstatut zu erarbeiten und bis Ende des Jahres einer
Mitgliederversammlung zum Beschluss vorzulegen. Zur Erarbeitung des Statuts kann
sich der Vorstand der
Arbeitsgemeinschaften oder anderer Teilgruppen bedienen. In dem Prozess sollen
Betroffene von möglichst vielen
Diskriminierungen gehört werden.
Begründung
Antragsteller*innen: Milena Redecker, Petra Čagalj Sejdi, Jessica Wullinger, Antonia Groß
Wir setzen uns das Ziel, unsere Strukturen so weiterzuentwickeln, dass sie unabhängig von Hautfarbe, geschlechtlicher Identität, Religionszugehörigkeit, ethnischer Zugehörigkeit, Weltanschauung, Behinderung oder chronischer Erkrankung, Alter, sexueller Orientierung, sozialem oder finanziellem Hintergrund, Bildungsstatus oder Herkunft inklusiv wirken. Unsere Partei soll ein Ort sein, an dem Menschen keine Hürden überwinden müssen, um sich politisch einzubringen, sondern ermutigt und unterstützt werden, ihre Perspektiven einzubringen.
Vielfalt stärkt unsere Gesellschaft ebenso wie unsere Partei. Wir verstehen uns als eine politische Kraft, die bewusst auf die Unterschiedlichkeit von Menschen setzt und vielfältige Perspektiven als Bereicherung begreift. Unterschiedliche Erfahrungen, Hintergründe und Lebensrealitäten erweitern unseren Blick auf politische Herausforderungen und ermöglichen es uns, Lösungen zu entwickeln, die mehr Menschen gerecht werden.
Auf Bundesebene wurde bereits im Jahr 2020 und auf Landesebene im Mai dieses Jahres Vielfaltsstatute geschaffen. Diese dienen als verbindliche Grundlage, Vielfalt nicht nur zu benennen, sondern in den politischen Alltag und in alle Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Wir wollen diesen Weg konsequent fortsetzen und ein Vielfaltsstatut nun auch auf Ebene des Kreisverbands Leipzig einführen. Damit soll gewährleistet werden, dass Vielfaltsfragen bei jeder Entscheidung, jedem Projekt und jeder strategischen Weichenstellung unseres Kreisverbands mitgedacht werden.
Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Strukturen für alle zugänglich, verständlich und transparent sind. Dazu gehören niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten, klare Kommunikationswege, Barrierefreiheit sowie eine Kultur des respektvollen Miteinanders. Als Partei, die offen und zugänglich für viele Menschen ist, können wir eine breitere Öffentlichkeit ansprechen, ihre Anliegen aufnehmen und politische Arbeit leisten, die den vielfältigen Lebensrealitäten unserer Gesellschaft gerecht wird.
Auf dem Weg zu einer offenen, gerechten und inklusiven Gesellschaft müssen wir bei uns selbst beginnen. Wir wollen uns kontinuierlich hinterfragen, weiterbilden und verändern – mit der Bereitschaft, zuzuhören, voneinander zu lernen und unsere Organisation so zu gestalten, dass sich jede Person willkommen, gesehen und ernst genommen fühlt.
Begründung in vereinfachter Sprache:
Vielfalt ist wichtig für unsere Gesellschaft und unsere Partei.
Vielfalt bedeutet: Viele verschiedene Menschen gehören dazu. Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Hintergründen und Lebenswegen.
Wir möchten eine Partei sein, in der alle Menschen Platz haben.
Deshalb gibt es seit 2020 auf Bundes-Ebene und seit Mai dieses Jahres auf Landes-Ebene Regeln für Vielfalt. Diese Regeln heißen: Vielfaltsstatut.
Jetzt möchten wir auch im Kreisverband Leipzig ein solches Vielfaltsstatut einführen.
Das bedeutet: Beim Treffen und Entscheiden im Kreisverband soll immer auch an Vielfalt gedacht werden.
Wir wissen: In unserer Partei gibt es Strukturen, die manche Menschen ausschließen können. Oft passiert das nicht absichtlich, aber es passiert trotzdem. Das wollen wir ändern.
Wir möchten unsere Partei so gestalten, dass alle Menschen mitmachen können. Egal welche Hautfarbe sie haben, welche geschlechtliche Identität, Religion oder Herkunft. Egal ob sie eine Behinderung oder Krankheit haben. Egal wie alt sie sind, welche sexuelle Orientierung sie haben oder wie viel Geld sie besitzen. Egal welchen Bildungsweg sie haben oder welche Weltanschauung.
Unsere Partei soll für alle gut verständlich und leicht zugänglich sein. Wir wollen dafür sorgen, dass niemand sich ausgeschlossen fühlt.
Wir wollen eine Partei sein, die offen ist für viele verschiedene Menschen.
So können wir Menschen besser erreichen und ihnen zeigen:
Ihr seid willkommen – mit all euren Lebensrealitäten.
Eine offene und inklusive Gesellschaft beginnt bei uns selbst. Darum möchten wir bei uns anfangen und unsere Strukturen weiter verbessern
Zustimmung
- Tanja Bohlen
- Tilmann Löser
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